Extraschicht!

Bevor ich von der Extraschicht berichte, aber noch ein kleiner Nachtrag vom Donnerstag, als Deutschland gegen Italien gespielt hat! Caoimhe und ich haben uns das Spiel mit vielen anderen beim "public viewing" angeschaut. Anfangs war die Stimmung noch echt gut:

Das Kulturcafé an der Uni mit Leinwand: endlich gab es mal sommerliche Temperaturen, so dass wir draußen sitzen konnten ;)

Dass Deutschland verloren hatte, konnte man an dem nur kleinen Hupkonzert der wenigen Italien-Fans erkennen: die Uni war aber schön beleuchtet!

So, und gestern war ich bei der Extraschicht, die wie folgt beworben wird:

• 53 Spielorte
• 23 Städte
• 200 Events
• 1 Nacht (18-2 Uhr)
• 200.000 Besucher
• 170 Shuttlebusse
• 1.000 Künstler
• 1 Ticket

Anfangs hab ich gezögert, ob ich da dabei sein will, weil es ja wieder was kostet, und ich schon wirklich viel Geld für Kino, Theater, Kultur ausgegeben hab (wo ich ja momentan eh nix verdien) und ob ich da nachts allein herum fahren will, aber dann hab ich mir gedacht, dass es nur einmal im Jahr stattfindet, und wenn ich schon mal hier bin... Und ich bin wirklich froh, dass ich es gemacht hab, weil ich wieder sehr viel zu sehen bekam!

Angefangen hab ich pünktlich um 18 Uhr bei der Jahrhunderthalle in Bochum, die heutzutage auch ein Industriemerkmal ist, hier der Wasserturm:

Bei der Ticketkontrolle fragt jemand vor mir, der in den Park wollte: "Wir haben kein Ticket, was findet da denn statt?", daraufhin der Kontrolleur: "Keine Ahnung, irgendwas Kulturelles!" - soviel zu den Angestellten ;)

Ja und die erste Attraktion war ein Klavierkonzert, das Teil des Klavierfestivals war. Sehr eindrucksvoll, in einer Indusriehalle klassische Musik zu hören:

In einem Nebengebäude hab ich einigen Poetry-Slam-Autoren zu gehört, ihre Geschichten vorzutragen. Poetry-Slam bezeichnet (junge) Leute, die in ihrer Freizeit Kurzgeschichten oder Gedichte in (moderner) Sprache schreiben:

Auf dem Weg zum Shuttlebus war eine brasilianische Combo gerade voll im Einsatz:

Nach einer Stunde Fahrzeit war ich dann bei der Lohnhalle Arenberg in Bottrop. Im schön dekorierten, überdachten Innenhof waren...

...barocke Menuett-Tänzer aus dem 17. Jh. zu bewundern, die dann auch zum Mitmachen eingeladen haben (was ich aus Hitze-Gründen nicht gemacht hab!)

Als futuristischer Kontrast konnte man im Nebenraum Kopf-Tischtennis bei elekronischer Musik und fluoreszierendem Licht spielen:

Und im Freien gab es eine Molekular-Kochshow, die auch nicht schlecht war! Im Vordergrund sind Cocktails in Reagenzgläsern zu sehen, dahinter in Wasserstoff gefrorene Popcorn (glaub ich!?)

Man konnte auch alles probieren, und ich hab ein Wasserstoff-Eis bekommen, sehr lecker =)

Mein dritter Stopp war dann nicht weit entfernt: der Nordsternpark in Gelsenkirchen, früher eine Zeche, heute ein Freizeitpark!

Auch hier lauschen die Zuschauer den Poetry-Slam-Künstlern:

Als die Sonne untergegangen ist, kamen die Lichtinstallationen richtig gut zur Geltung:

Mit einem "Nackensteak im Brötchen" im Bauch bin ich in Richtung Amphietheater gegangen...

Und dann kam um 22:30, als es endlich finster genug war, mein Höhepunkt des gestrigen Abends: eine Lasershow im Amphietheater!

Sogar mit einer kleinen musikalischen Darbietung:

Die Laserstrahlen wurden auf eine Wasserfläche geworfen, was zu großartigen Lichteffekten geführt hat! Hier nur ein kleiner Eindruck:

Danach ging es wieder zurück nach Bochum, aber davor gab es noch eine kleine musikalische Unterhaltung am Bahnhof in Gelsenkirchen: eine Cowboy Band, die den vorbei kommenden Menschen so richtig einheizten:

Und mein letzter Stopp war das Bergbaumuseum in Bochum. Nach diesem Foto war es für meine Kamera genug - der Akku war leer, sodass ich die Varieté-Show "Optix" mit Artistik, Licht- und Feuerjonglage nicht mehr festhalten konnte ;)

Müde bin ich dann um 2 Uhr ins Bett gefallen, aber es war ein sehr schöner Abend, der mich ein bisschen an die "Lange Nacht der Museen" in Wien erinnert hat =)