Sonntag, 17. April 2016

Markt in Otavalo und Mitad del Mundo

Am Samstag geht es bereits früh los, da ich eine Tour zum riesigen Markt in Otavalo gebucht habe. Um 7 Uhr fährt der Kleinbus los und es liegen einige Stopps am Weg ehe wir die Stadt 2 Stunden nördlich von Quito erreichen.

Zuerst halten wir direkt am Äquator bei einer riesigen Sonnenuhr, die für Forschungszwecke genutzt wird und vom Militär als offizieller 0° Punkt anerkannt wird. Der dortige Guide erklärt uns, dass die Inkas diesen Ort bereits vor tausenden Jahren als Kultstätte verehrt haben und, das die Erde eigentlich so gesehen werden sollte, dass der Nordpol links liegt und der Südpol rechts, nicht wie wir es lernen im Norden und Süden.

Mitad del Mundo

Ich stehe auf der Nord- und Südhalbkugel

Der nächste Stopp führt uns nach Cayambe, ein kleiner Ort, der vor allem für seine Bizcochos (cookies) bekannt ist. Es gibt ein 2. Frühstück mit süßen bizcochos, salzigem Käse im Blatt gekühlt und Karamellsauce. Die Mischung ist interessant, aber erstaunlich gut!

Hier werden die Bizcoches gemacht, rechts der Stapel an Blechen wartet aufs gebacken werden.

Bizcochos im Ofen

Bizcochos mit Käse

Bei unserem nächsten Halt, Cucocha Lagoon, erfahren wir, warum der Panamahut eigentlich aus Ecuador kommt, wie er gemacht wird, und warum es Preis-Unterschiede von 25$-3000$ gibt.





Nun kommen wir endlich nach Otavalo, wo jeden Samstag ein riesiger Markt stattfindet. Es gibt viele Decken, Kunsthandwerk, Kleidung, Stoffe, aber auch Gemüse, Obst, Getreide für die Einheimischen. Natürlich schlage ich zu und kaufe mir einen Poncho :)






Danach geht es weiter in den Nationalpark Miro Lago, wo wir eine 20-minütige Wanderung machen, bevor es zum Lunch in Cotacachi geht.



Es waren ca. 20 Leute im Bus, was sehr nett war, denn so konnte man zwischendurch mit vielen gleichgesinnten Reisenden plaudern: Donna aus Kanada, die bereits in den 80er Jahren in Südamerika unterwegs war, eine andere Frau aus Toronto, ein Mann aus New York, der in Frankreich lebt, ein Pärchen aus Uruguay, zwei Mädels aus Deutschland, einer aus Wr. Neustadt, der in München lebt, ein Schweizer, ein Mädel aus El Salvador, das in Berlin Film studiert hat und noch ein paar andere...

Als wir wieder zurück in Quito waren und bei einer roten Ampel standen, hat um kurz vor 19 Uhr plötzlich das Auto leicht gewackelt, als würde jemand daran rütteln. Erst als ich zu Hause war, wurde mit klar, dass es ein Erdbeben war mit dem Epizentrum im Nordwesten Ecuadors in Esmeraldas mit einer Stärke von 7,8 nach Richter. In manchen Teilen des Landes, vor allem an der Küste, ist der Ausnahmezustand ausgerufen worden und bisher sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Das letzte Erdbeben dieser Stärke war im Jahr 1987. In Quito ist zum Glück relativ wenig passiert, es sind im Supermarkt Dinge aus den Regalen gefallen und am Abend waren viele Menschen auf der Straße aus Angst vor Nachbeben. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn sowas so nahe passiert. Wäre ich jetzt in Europa würde ich mir wohl andere Gedanken machen...

5 Kommentare:

  1. Gut von dir zu lesen. Es ist zwar mittlerweile bekannt, dass Quito nicht stark betroffen ist, doch beim ersten Lesen der Überschrift "Schweres Erdbeben in Ecuador, über 200 Tote" ist mir ordentlich der Schreck in die Glieder gefahren. Da ist das sonst weit entfernte Ecuador plötzlich emotional ganz nah.
    Alles Gute weiterhin!

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  2. Gut von dir zu lesen. Es ist zwar mittlerweile bekannt, dass Quito nicht stark betroffen ist, doch beim ersten Lesen der Überschrift "Schweres Erdbeben in Ecuador, über 200 Tote" ist mir ordentlich der Schreck in die Glieder gefahren. Da ist das sonst weit entfernte Ecuador plötzlich emotional ganz nah.
    Alles Gute weiterhin!

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  3. Wir sind sehr froh, dass es dir gut geht! Liebe Grüsse Jutta

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  4. Wow, was für ein Berg an Teig! Die haben was vor!

    Aber das Beste an diesem Post: schön, von dir zu lesen und schön, dass es dir gut geht!

    LG, Andreas

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  5. Dein Reisebericht ist sehr interessant zu lesen und die Fotos sind wunderbar! Wir sind alle froh, dass es dir gut geht, vor allem wegen des Erdbebens! Bussi Susi

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